So nun ist die Kastration fast ein Monat her. Nach allem was wir durchgemacht haben, kann ich noch weniger verstehen wie man einen völlig gesunden Hund die Risiken einer OP aussetzten muss.
Die Kastration von Cookie verlief nicht gerade wie im Bilderbuch, sie blutete sehr stark und es war schwer die ganzen Blutungen unter Kontrolle zu bringen. Am Ende hatte es unser Arzt doch geschafft und Cookie wieder zugenäht. Ihr ging es die erste Woche den Umständen entsprechend gut. Sie grummelte immer beim Kot absetzen, aber darüber machten wir uns keine Gedanken und dachten es komme halt durch die Bauchschmerzen.
Nach 11 Tagen wurden die Fäden gezogen und schon einen Tag danach verhielt sich Cookie komisch sie zitterte nach Gassi-Gängen und grummelte nun auch bei leichten Drehungen. Am 15.05 war es schlagartig sehr extrem geworden. Sie erbrach ihr Futter, wollte kein Essen zu sich nehmen, hatte Fieber und zitterte nun ohne Unterbrechung. Um 16 Uhr ging es zum Tierarzt, er machte einen Ultraschall und stellte einen Abszess hinter der linken Niere fest, wo zuvor der Eierstock saß. Es war ein Schock, dazu kam noch die Aussage, dass sie am nächsten Tag nochmals operiert werden müsste. Keiner glaubte daran, dass der Abszess bis zum nächsten Tag aufgehen würde.
Wir kamen wieder Heim um 21 Uhr wurde es noch schlimmer, das Gehen viel sehr schwer und schmerzte Ihr sehr, das Fieber stieg. Also ging es wieder in die Klinik, nun machte man zur Sicherheit noch ein Röntgenbild. Dieses zeigte, dass der Abszess noch nicht aufgegangen war und auch dieser Arzt meinte, dass es eher unwahrscheinlich ist, das er aufgehen würde, wir bekamen ein Schmerzmittel und einen Tropf, damit ihr Kreislauf wieder in Schwung kam. Um 3 Uhr Nachts kamen wir wieder heim. Am Freitag (16.05) ging es um 10 Uhr wieder in die Klinik, noch einen Ultraschall zur Kontrolle und dann die Nachricht – es befindet sich freie Flüssigkeit im Bauchraum. Cookie wurde sofort in Narkose gelegt und 3 Stunden notoperiert. Ihr Bauchraum wurde mit 8 Litern Wasser(Salzlösung) gespült. Die Operation hatte sie gut überstanden, aber sehen durften wir sie nicht. Sie musste das Wochenende in der Klinik bleiben, da sie in Lebensgefahr schwebte und sich jederzeit wieder Flüssigkeit im Bauchraum hätte bilden können.
Das Wochenende kostete viel Kraft und Nerven, ich durfte immer von 11 Uhr bis 20 Uhr bei ihr sein und in einem Behandlungszimmer mit ihr liegen und kuscheln. Jede Nacht allein zuhause war ein Bangen, ob das Telefon klingelt oder nicht. Am Montag dann der erlösende Anruf vom Stationsarzt – Cookie darf nach Hause!
Trotzdem hatten wir es noch nicht überstanden, regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und jeden Tag Medikamente und Temperatur messen. Am 21.05. dann nochmals ein Schock, es hat sich ein erneuter Abszess direkt unter der Haut gebildet, vermutlich eine allergische Reaktion auf ein Nahtmaterial, was verwendet wurde. Zum Glück war keine erneute OP nötig, dieser Abszess konnte von außen aufgeschnitten werden und muss immer noch jeden Tag 3-mal mit Jod ausgespült werden.
Am 27.05. erneutes Fäden ziehen, Cookie geht es super. Der offene Abszess ist auch trocken und bildet keinen neuen Eiter mehr. Die nächsten 2 Wochen werden wir es sachte angehen und nochmals einen Ultraschall machen lassen, um beruhigt in einen neuen Lebensabschnitt starten zu können!
Ich kann nur jedem davon Abraten nur aus Bequemlichkeit seinen Hund kastrieren zu lassen. Es gibt so viele Komplikationen, die eventuell auftreten könnten. Von den Schmerzen die man dem Hund ohne Grund antut, ganz zu schweigen!